Schlaf dich wach

Schlaf ist die größte Regenerationsquelle, die wir haben. Daran erinnert uns unser Körper, gerade in der dunkler werdenden Jahreszeit, mit mehr Müdigkeit und Rückzugsbedürfnis. Für unsere Gesundheit ist es essentiell, dass wir diesem Bedürfnis ausreichend Raum geben – also folge der Einladung der Gaia-Zeitqualität „Innehalten“ und „Schlaf dich wach“!

„Schlaf dich wach“ war im April 2018 ein ORF Schwerpunkt-Thema. Hier ist die Fülle der Beiträge zum Nachlesen – denn aktuell ist das Thema mehr denn je: Im Jänner 2018 gab es ebenfalls eine Sendung mit dem Thema: „Chronobiologie – Leben wir gegen die innere Uhr?“

Schlaf reinigt

Schlaf wurde wissenschaftlich lange kaum untersucht. Schlaf scheint Vergeudung zu sein, in einer extrem leistungsorientieren Zeit. Chronobiolog*innen wissen schon lange, dass der menschliche Organismus die Fähigkeit besitzt, sich in der Nacht aktiv zu regenerieren. Erst 2014 hat die holländische Wissenschaftlerin Maiken Nedergaard feine Kanäle entdeckt, die in die Gehirnrinde hineinführen und sich während des Schlafes öffnen. Analog zum lymphatishen System bezeichnet man diese Kanäle als glymphatisches System, das gesundheitsschädliche Stoffe, die bei Alzheimer und ähnlichen Gehirnerkrankungen eine Rolle spielen, im Schlaf ausspült. Unser Gehirn wird quasi chemisch gereinigt, von Stoffwechselprodukten befreit. Das passiert in der Tiefschlafphase, also dann, wenn wir keine oder nur blasse Träume haben. (Weiterlesen im aktuellen Buch von Max Moser „Vom richtigen Umgang mit der Zeit„).

Innehalt-Bewusstsein

Hier die Erinnerung, wie bedeutend der eigene innere Rhythmus ist, was wir mit dem Gaia-Prinzip und im besonderen der aktuellen Gaia-Zeitqualität „Innehalten“ wieder ins Bewusstsein bringen wollen!

Eule oder Lerche?

Ob wir Morgenmuffel oder Frühaufsteher sind, bestimmen viele Faktoren und dies kann sich im Laufe unseres Lebens auch verändern. Schlafen, Essen, tätig sein – unsere innere Uhr tickt und gibt den Rhythmus vor. Der moderne Lebenswandel scheint gegen unsere innere Uhr zu arbeiten. Müdigkeitsphasen werden mit Koffein, Energydrinks und Aufputschmittel übertaucht, moderne Medien machen die Nacht zum Tag, wir sind immer am Puls, ständig erreichbar und als Global Player fliegen wir durch die Zeitzonen, sind jederzeit an jedem Ort einsetzbar. All das bleibt nicht ohne gesundheitliche Folgen: ein geschwächtes Immunsystem oder ein erhöhtes Krebsrisiko sind nur zwei Beispiele, wie der Körper auf diesen unnatürlichen Eingriff reagieren kann.

Die biologische Uhr in uns

Der Mensch scheint zu vergessen, was seit 100 Millionen Jahren in unsere biologische Herkunft eingeschrieben ist. Wir sind keine Maschinen, programmiert auf optimale Zeitabläufe und Algorithmen. Unser sensibler Organismus folgt einem eigenen, natürlichen und komplexen Rhythmus, gesteuert durch den Hormonhaushalt, unsere Gene, das Geschlecht und unser Lebensalter. So weisen viele Bildungsforscher schon seit Langem darauf hin, dass der Schulbeginn um 08:00 Uhr morgens für die Aufnahmefähigkeit der Schüler und Schülerinnen suboptimal ist. Auch Medikamente wirken zu unterschiedlichen Tageszeiten unterschiedlich und ihr therapeutischer Nutzen wäre – ausgerichtet auch nach der sogenannten Organuhr – möglicherweise zu optimieren.

Ist unsere biologische Uhr für die Entstehung und Behandlung von Krankheiten also relevant? Welche Auswirkungen auf unsere Psyche hat der Stress, den eigenen Körper an die Vorgaben der modernen Leistungsgesellschaft anzupassen? Ließen sich Krankheitsbilder wie Burn-Out oder Winterdepression vermeiden und wird sich die Arbeitswelt unseren individuellen zeitlichen Bedürfnissen anpassen können? Wer ist Taktgeber für ein Leben im Einklang mit unserem biologischen Rhythmus? Diese und andere Fragen diskutierten Univ. Prof. Dr. Maximilian Moser, Prof. Dr. Siegfried Meryn, Mag. Dr. Franz J. Schweifer, Dr. med. univ. Edda Winkler-Pjrek. Das Thema wird noch viel Aufmerksamkeit brauchen, bis es wieder selbstverständlich ist, nach den eigenen Rhythmen zu leben.

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