Der umweltfreundliche UND achtsame Umgang mit der Informationstechnologie
Die aktuelle Situation
Ein umweltfreundlicher und zugleich achtsamer Umgang mit Informationstechnologie (IT) ist angesichts der allgegenwärtigen ökologischen Herausforderungen unverzichtbar geworden. Von der Produktion über die Nutzung bis zur Entsorgung von IT-Geräten – in allen Phasen beeinflusst die Technologie nicht nur die menschliche Gesellschaft, sondern auch die Umwelt … und zwar erheblich.
Hier sind einige wichtige Argumente, die uns deutlich zeigen, dass Unternehmen, Einzelpersonen und die Gesellschaft insgesamt auf einen nachhaltigen Umgang mit IT setzen sollten:
1. Ressourcenschonung durch längere Nutzungsdauer
IT-Geräte wie Smartphones, Tablets und Laptops benötigen für ihre Herstellung wertvolle Rohstoffe, darunter seltene Stoffe wie Gold, Silber und Kobalt. Die Förderung dieser Rohstoffe belastet die Umwelt und bringt soziale Probleme mit sich, etwa durch schlechte Arbeitsbedingungen in Bergwerken oder sogar Kinderarbeit. Wenn Geräte länger genutzt oder wiederverwendet werden, reduziert sich der Rohstoffverbrauch und die negativen Auswirkungen der Rohstoffgewinnung nehmen ab. Eine längere Nutzung und das Recycling von Geräten sind daher entscheidende Schritte, um lebensnotwendige Ressourcen zu schonen.
2. Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO₂-Emissionen
Die IT-Infrastrukturen verbraucht weltweit eine enorme Menge an Energie. Serverfarmen, die zum Beispiel Cloud-Services wie OneDrive und das Internet betreiben, benötigen nicht nur viel Strom, sondern verursachen auch hohe CO₂-Emissionen. Ein umweltfreundlicher Umgang mit der Informationstechnologie bedeutet, energieeffiziente Hardware einzusetzen, erneuerbare Energiequellen zu nutzen und unnötigen Energieverbrauch, etwa durch ungenutzte Geräte oder Daten, zu vermeiden. Wenn Unternehmen und Privatpersonen ihren IT-bedingten Energieverbrauch reduzieren, leisten sie einen direkten Beitrag zum Klimaschutz.
3. Verminderung von „Elektroschrott“
„Elektroschrott“ ist weltweit eines der am schnellsten wachsenden Müllprobleme. Millionen Tonnen ausrangierter Elektronikgeräte landen jedes Jahr im Müll und sie enthalten giftige Stoffe wie Blei, Quecksilber und Cadmium, die Wasser und Böden kontaminieren können. Ein nachhaltiger und achtsamer Umgang mit der Informationstechnologie umfasst das Recycling und die fachgerechte Entsorgung von Geräten, sodass gefährliche Stoffe sicher behandelt werden und wertvolle Materialien wiederverwendet werden können. So lässt sich die Umweltverschmutzung durch Elektroschrott reduzieren.
4. Nachhaltige Software-Entwicklung
Software ist ein weniger beachteter, aber sehr bedeutender Aspekt einer ökologischeren Informationstechnologie. Programme und „Apps“, die ressourcenschonend und effizient arbeiten, benötigen weniger Rechenleistung und damit weniger Energie. Das sog. "Green Coding" (eine umweltfreundlichere Programmierung) und der Einsatz von schlanken, optimierten Softwarelösungen sind Ansätze, die zur Nachhaltigkeit beitragen können. Softwareunternehmen sollten überdies darauf achten, dass ihre Produkte auch auf älteren Geräten funktionieren, um deren Lebensdauer zu verlängern und so den Bedarf an neuen Geräten zu reduzieren (siehe auch Punkte 1 und 3).
5. Sensibilisierung und Verantwortungsbewusstsein schaffen
Ein verantwortungsvoller Umgang mit der Informationstechnologie erfordert, dass Menschen sich der ökologischen Folgen bewusst werden und entsprechend handeln, die eigenen (scheinbaren!) Vorteile in den Hintergrund rücken. Unternehmen können durch Transparenz und Aufklärung dazu beitragen, dass Mitarbeiter und Kunden den Ressourcenverbrauch ihrer IT-Nutzung hinterfragen und reduzieren. Auch Verbraucher sollten sensibilisiert werden, nachhaltige IT-Produkte zu verwenden und ihre Geräte so lange als möglich zu nutzen (siehe auch Punkt 1).
6. Förderung einer Kreislaufwirtschaft in der IT
Eine kreislauforientierte Wirtschaft in der IT-Branche bedeutet, dass Geräte von Anfang an so konzipiert werden, dass sie leicht repariert und recycelt werden können. Dieses sogenannte "Design for Recycling" hilft, die Lebensdauer von Produkten zu verlängern und Materialien im Kreislauf zu halten. Hersteller und Konsumenten profitieren von dieser Kreislaufwirtschaft: Die Ressourcen werden effizienter genutzt, und durch das Wiederverwerten sinken langfristig die Kosten und der tatsächliche (!) ökologische Fußabdruck der IT-Produkte.
7. Zusammenfassung
Ein umweltfreundlicher Umgang mit Informationstechnologie ist nicht nur möglich, sondern inzwischen für den Erhalt unseres Lebensraumes dringend notwendig. Wertvolle Ressourcen werden geschützt, CO₂-Emissionen reduziert und Elektroschrott vermieden. Eine nachhaltige Weiterentwicklung wird forciert. Unternehmen, Regierungen und Privatpersonen sollten sich gemeinsam für eine nachhaltige IT-Nutzung engagieren, um den ökologischen Fußabdruck der gesamten Branche bzw. der menschlichen Gesellschaft zu minimieren und unsere Umwelt für zukünftige Generationen zu bewahren.
WAS DU TUN KANNST!
Als Nutzer/in von IT-Infrastrukturen und Geräten wie Laptops, Tablets und Smartphones kannst du auf verschiedene Weise einen wertvollen Beitrag zu einem umweltfreundlichen Umgang mit Informationstechnologie leisten. Hier einige konkrete Maßnahmen, die du im Alltag ganz einfach umsetzen kannst:
1. Längere Nutzung und bewusster Kauf von IT-Geräten
- Geräte länger verwenden: Ein Smartphone oder Laptop muss nicht alle zwei Jahre ersetzt werden. Durch eine längere Nutzungsdauer wird der Ressourcenverbrauch reduziert.
- Refurbished oder gebrauchte Geräte kaufen: Der Kauf von generalüberholten Geräten, wie z. B. Laptops oder Smartphones, spart Rohstoffe und Energie, da weniger neue Geräte produziert werden müssen.
- Auf Reparaturmöglichkeiten achten: Kaufe bevorzugt Geräte, die leicht zu reparieren sind (z. B. kann bei Smartphones auf leicht austauschbare Akkus geachtet werden). So können defekte Geräte häufiger repariert werden, anstatt sie wegwerfen zu müssen.
Tipp: Es muss ja nicht immer ein Smartphone sein! Es gibt nach wie vor eine Reihe von Mobiltelefonen (ohne umweltbelastende/s Betriebssystem, Software), die eine Erreichbarkeit garantieren, z.B. das Nokia 3310.
2. Energieeffiziente Nutzung
- Energie sparen im Standby-Modus: Schalte Geräte wie Fernseher, Laptops oder generell Ladekabel aus oder trenne sie vom Strom, wenn du sie nicht nutzt, um den Standby-Verbrauch zu minimieren.
- Geräte optimal einstellen: Helligkeit, Lautstärke und Hintergrundprogramme können den Energieverbrauch von Geräten erhöhen. Eine bewusste Nutzung reduziert den Strombedarf.
- Energieeffiziente Geräte kaufen: Achte beim Kauf neuer Geräte auf die Energieeffizienz, beispielsweise auf das Energy-Star-Label. Moderne, effiziente Geräte verbrauchen oft deutlich weniger Strom.
Tipp: Lies dich ruhig vor einem Kauf durch entsprechende Foren oder Bewertungen und lass dir Zeit dabei. Die relevanten Informationen kommen oft erst nach einigem Scrollen (Erstgereihte Informationen sind nicht selten bewusst platziert, um Meinungsbildung zu betreiben).
3. Datenmengen reduzieren und Speicher bereinigen
- Unnötige Daten löschen: Cloud-Speicher und E-Mails verbrauchen Energie, da sie auf oft mehreren Servern gespeichert werden. Lösche unnötige E-Mails, Fotos und Dateien (in Folge auch aus dem digitalen Papierkorb), das spart Speicherplatz und Energie.
- Streaming-Bewusstsein: Streaming von Videos und Musik verbraucht erheblich Energie. Weniger datenintensives Streaming (Qualitätsreduktion z.B. auf SD) oder das Herunterladen von Inhalten, die man regelmäßig nutzt, kann den Energieverbrauch verringern.
- Komprimierter Datenaustausch: Nutze beim Versenden von Dateien bevorzugt komprimierte Formate (wie das weltweit und auf allen Plattformen standardisierte ZIP) und vermeide große Dateianhänge, um die Serverbelastung weiter zu reduzieren.
Tipp: Auch der „gute, alte“ USB-Stick leistet weiterhin gute Dienste.
4. Sorgfältige Entsorgung und Recycling
- Alte Geräte richtig entsorgen: Wirf Smartphones, Tablets oder Laptops nicht einfach in den Hausmüll, sondern nutze Sammelstellen für Elektroschrott oder andere Rücknahmesysteme (z. B. bei Elektrohändler). So werden wertvolle Rohstoffe recycelt und Schadstoffe fachgerecht entsorgt.
- Altgeräte spenden oder verkaufen: Viele Organisationen nehmen alte, funktionstüchtige Geräte als Spenden an, oder sie lassen sich an andere Nutzer weiterverkaufen.
Tipp: Mir fällt hier umgehend die Ö3-Wundertüte ein, eine jährliche Aktion des österreichischen Radiosenders.
5. Bewusste Nutzung von Software und Internetdiensten
- Energieeffiziente Software nutzen: Nutze Programme, die ressourcenschonend arbeiten und keine unnötigen Hintergrundaktivitäten ausführen. Diese sparen Strom und verlängern die Lebensdauer des Geräts.
- Seltener upgraden: Nicht jedes Software-Upgrade ist nötig, vor allem wenn es die Leistung des Geräts stark beansprucht. Ältere Softwareversionen, die den Zweck erfüllen, können oft ressourcenschonender sein.
- Online-Dienste bewusst nutzen: Der Einsatz von Diensten, die umweltfreundlich arbeiten (z. B. Cloud-Dienste, die mit erneuerbaren Energien betrieben werden), sind eine weitere Möglichkeit, den IT-Fußabdruck zu reduzieren. Die Gaia-Akademie nutzt hier etwa die Services von Ionos.
Tipp 1: Falls du dich, fragst wie du eine ressourcenschonende App für dein Smartphone erkennst. Neben dem Hinweis auf die Datengrösse (je kleiner eine App, desto ressourcenschonender ist sie zumeist) habe ich einen kleinen „Kunstgriff“ für dich: Installiere eine App und trenne dich auf dem Smartphone dann vom Internet. Wenn sie noch immer funktioniert, kannst du davon ausgehen, dass du einen ökologischen Fußabdruck setzt.
Tipp 2: Informiere dich auch hier in den entsprechenden Foren, tausche dich mit Gleichgesinnten aus. Dieses Thema ist sehr vielfältig.
6. Aufklärung und Bewusstsein schaffen … in dieser Neuen Zeit
- Informiert bleiben und Vorbild sein: Kläre andere Menschen auf achtsame Weise über die Umweltauswirkungen der Informationstechnologie auf, reflektiere dabei aber immer das eigene Verhalten und gehe schließlich mit gutem Beispiel voran. Oft wissen Freunde und Familie nicht, wie man ressourcenschonend mit der IT und ihren Werkzeugen umgeht – FUNDIERTE Informationen weiterzugeben, kann hier viel bewirken.
- Nachhaltigkeit als Kriterium: Achte beim Kauf von Geräten und bei der Wahl von Anbietern (Cloud-Dienste, Mobilfunkverträge) auf deren Nachhaltigkeitsstrategien und bevorzuge nachhaltigere Anbieter.
Tipp: Blicke dabei auch „Hinter die Kulissen“ und hole dir vorab so viele Entscheidungskriterien als möglich ein. Nicht immer genügt der Blick auf die Homepage eines Anbieters (Stichwort „Green Washing“).
Das Fazit
Durch diese einfachen, aber wirkungsvollen Maßnahmen kann jeder Nutzer dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck der IT-Nutzung zu verringern. Bewusstsein, Sorgfalt und nachhaltige Entscheidungen helfen dabei, Ressourcen zu sparen, Elektroschrott zu vermeiden und den Energieverbrauch zu senken. Der Beitrag jedes Einzelnen zählt – und macht umgehend einen Unterschied für die Umwelt.
Top-Tipp: Im Zweifelsfall kontaktiere einfach den Gaia-Wirkenden Wolfgang Lugmayr!
… übrigens: du vermisst das Thema KI (die übrigens auch etwas zu diesem Artikel beigetragen hat)? Dazu ein anderes Mal mehr und das dann sehr ausführlich!
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Das Gaia Prinzip: Natur und IT – Warum gerade dieser Zusammenhang?
Ich habe die IT nicht nur (beinahe) von ihren Anfängen an miterlebt, in Rahmen meiner Möglichkeiten beruflich auch über 30 Jahre lang mitgestaltet … und ich lebe heute in möglichst großer, authentischer Naturverbundenheit und im Einklang mit den Rhythmen der Natur (ob zuhause im steirischen Ennstal oder in meiner “2. Heimat”, der griechischen Insel Korfu).
Die Informationstechnologie und mit ihr verbunden die digitale Welt (und natürlich die KI) sind für mich – achtsam und „grün“ eingesetzt - wunderbare, ergänzende Werkzeuge für mein Tun … jedoch niemals Antrieb! Ich vereine beide Welten zu einem großen Ganzen, teile aus ganzem Herzen und mit großer Freude meine Expertise und mein Wissen mit EUCH … schaffe damit Bewusstsein. Die Gaia Akademie und die mit ihrer verbundenen Community ist die ideale Plattform, um GEMEINSAM einen bewussteren und achtsameren Umgang mit und in digitalen Welten zu (er)leben!
Wolfgang Lugmayr – Gaia Wirkender
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“Es ist gar nicht so schwer, die digitale Welt in den Dienst des Gemeinwohls zu stellen. Man braucht sich dort nur so zu verhalten, wie in der echten Welt” ...
... inspiriert vom richtungsweisenden Buch "Der Geist aus der Maschine" von Adrian Kreye (2024 erschienen im Heyne-Verlag)