Zur umweltschonenden und achtsamen Nutzung der KI

Nachdem ich im letzten Artikel auf den generellen ökologische(re)n Umgang mit der Informationstechnologie eingegangen bin, möchte ich nun das Augenmerk auf die wohl markenteste und zukunftsträchtige Entwicklung der IT legen: der „Künstlichen Intelligenz“ (ein Begriff, den übrigens auch z.B. ChatGPT – „das“ - meine bereits personalisierte Version, die - mich bei der Argumentation in diesem Beitrag unterstützt hat - für etwas irreführend hält, da es eigentlich keine Intelligenz im herkömmlichen Sinn ist, sondern darauf abzielt menschenähnliche Reaktionen zu erzeugen).

KI-Systeme haben durchaus einen „ökologischen Fußabdruck“, insbesondere wenn sie große Datenmengen verarbeiten oder für komplexe Modelle hohe Rechenleistung benötigen – was natürlich vor allem im „Business-Kontext“ gilt.

Hier sind einige Ansätze, um die „Künstliche Intelligenz“ ressourcenschonend und dabei sinnvoll und -stiftend zu nutzen:

1. Gezielte und bewusste Nutzung

Frag gezielt: Versuche, Anfragen an KI-Modelle (z.B. Chat GPT) möglichst spezifisch und präzise zu formulieren. Wenn du klar und strukturiert fragst, spart CO2-belastende Wiederholungen und optimiert die Rechenleistung.

Vermeide redundante Anfragen: Wenn du wiederholt ähnliche Fragen stellst, nutze die vorhandenen Antworten oder Notizen, um unnötige Abfragen zu vermeiden.

Reflektiere deinen Bedarf: Prüfe vorab, ob du eine KI für die jeweilige Aufgabe wirklich brauchst oder ob eine andere Quelle (z. B. ein Buch oder eine spezialisierte Website) die Antwort schneller und mit geringerem Energieaufwand (CO2-Aufwand!) liefert.

2. Umweltfreundliche Plattformen und Anbieter wählen

• Einige Unternehmen setzen bereits auf nachhaltige Rechenzentren, die mit erneuerbaren Energien arbeiten. Achte darauf, Anbieter und Plattformen zu wählen, die klimafreundlich agieren und transparente Umweltziele verfolgen. Die Gaia Akademie z.B. arbeitet nun mit Ionos zusammen … nach vorangehenden, umfangreiche Recherchen.

3. „Offline“- Modelle bevorzugen

• Wenn möglich, nutze lokal installierbare KI-Modelle oder Programme, die weniger Rechenleistung benötigen. Diese können oft offline (d.h. ohne Internet-Verbindung) genutzt werden, was wiederum Energie spart.

• Für bestimmte Anwendungen gibt es „Light“-Versionen von KI-Tools, die mit weniger Rechenaufwand auskommen und oft auch auf kleineren Geräten gut funktionieren.

4. KI nur bei echtem Mehrwert einsetzen

• Überlege, ob und wann der Einsatz von KI wirklich hilfreich ist. Beispielsweise kann KI dir helfen, Zeit bei Routinetätigkeiten oder großen Datenanalysen zu sparen, die manuell viel mehr Energie (und Zeit) kosten würden. Vermeide aber, KI für jede Kleinigkeit einzusetzen.

• Wenn du an Projekten oder Entscheidungen arbeitest, die umwelt- oder klimarelevant sind, kann die KI hier gezielt eingesetzt werden, um Informationen, Lösungen oder Best-Practice-Beispiele zu finden.

5. Lernen, besser mit KI zu interagieren

• Durch das Erlernen und Verwenden besserer „Prompt-Techniken“ (also wie du die KI ansprichst und befragst), kannst du effizientere Anfragen stellen, die in kürzerer Zeit gute Antworten liefern. Je weniger die KI arbeiten muss, desto weniger Energie wird verbraucht.

• Achte auf sogenannte „stille Zeit“: Verwende die KI gezielt und vermeide es, sie dauerhaft oder rund um die Uhr zu nutzen (z.B. über Automatismen auf deinem Smartphone … die du übrigens ganz einfach vermeidest, wenn du es abdrehst, wenn du es brauchst. ACHTUNG: Der „Flugmodus“ reicht da oft nicht!).

6. KI-Systeme nur bei Bedarf aktualisieren

• Für Unternehmen oder Personen, die KI-Systeme betreiben: Aktualisiere nur dann auf neue, oft datenintensivere Modelle, wenn die Aktualisierung auch wirklich einen erheblichen Mehrwert bietet. Viele Aufgaben lassen sich mit etablierten Modellen lösen.

7. Nutzung von nachhaltigkeitsorientierter Software

• Setze, wenn möglich, auf Software und KI-Tools, die mit geringem Energieverbrauch entwickelt wurden. Es gibt Tools, die speziell so programmiert sind, dass sie energieeffizienter laufen und so den CO₂-Fußabdruck reduzieren, und dabei auch nachhaltige Themen betreffen. Beispiele: Ecosia, Vinted, Refurbed, Too Good to Go oder diverse Apps (z.B. Energie Check), die dabei unterstützen, den eigenen Energieverbrauch zu reduzieren. Ein wichtiger, zusätzlicher Hinweis auf diese Nachhaltigkeitsorientiertheit ist es auch, wenn eine Software bzw. ein KI-Tool ohne dauernde Internetverbindung läuft.

Es zahlt sich also - für allem für die Umwelt - aus, sich umgehend zu informieren, bevor man etwas installiert/nutzt.

8. Gemeinschaftsorientiertes Lernen und Teilen

Nutze die Erfahrungen anderer. Teile auch deine eigenen „Best Practices“ im Bereich umweltfreundlicher KI-Nutzung (wie wir es mit diesem Artikel tun). Dies kann dazu beitragen, die gemeinschaftliche Nutzung von KI effizienter und ressourcenschonender zu gestalten.

Zusammengefasst

Um die Künstliche Intelligenz umweltbewusst und achtsam zu nutzen, geht es also vor allem darum,

  • bewusst Entscheidungen zu treffen

  • den Energieaufwand zu minimieren

  • und die Werkzeuge sinnvoll einzusetzen.


Dieses Bild wurde von “meiner” KI (Chat GPT) im 3. Versuch generiert!


In diesem Zusammenhang möchte ich nun aber auch zu möglichen Gefahren durch die Nutzung der künstlichen Intelligenz eingehen.

Zu den Gefahren der KI

Als Nutzer/in von IT-Infrastrukturen und Geräten wie Laptops, Tablets und Smartphones kannst du auf verschiedene Weise einen wertvollen Beitrag zu einem umweltfreundlichen Umgang mit Informationstechnologie leisten. Hier einige konkrete Maßnahmen, die du im Alltag ganz einfach umsetzen kannst:

Es gelten diese Gefahren sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen die Gesellschaft als Ganzes, denn alles ist verbunden, vor allem auch im Internet. Diese Gefahren betreffen ethische, soziale, ökologische und sicherheitstechnische Aspekte. Hier eine Übersicht über einige der wichtigsten Risiken:

1. Verlust von Privatsphäre

Datenmissbrauch: KI-Systeme benötigen oft große Datenmengen, um zu lernen, sinnvoll und sinnstiftend zu arbeiten. Wenn diese Daten jedoch nicht verantwortungsvoll verwendet oder geschützt werden, können persönliche Informationen missbraucht oder gestohlen werden.

Überwachung und “Tracking”: In Bereichen wie Gesichtserkennung oder Verhaltensanalyse wird KI oft für Überwachungssysteme eingesetzt (natürlich nur, es die Datenschutzbestimmungen eines Landes/eines Länderbundes zulassen). Dies könnte zu einer Einschränkung der persönlichen Freiheit und zu einem „Überwachungsstaat“ führen, in dem jeder Schritt von Menschen beobachtet und ausgewertet wird.

2. Verzerrung und Diskriminierung

• “Bias” in KI-Systemen: KI-Modelle spiegeln oft die Vorurteile und Fehler wider, die in den bisher gesammelten Daten enthalten sind. Das bedeutet, dass bestimmte Bevölkerungsgruppen, wie etwa ethnische Minderheiten oder Frauen, benachteiligt oder diskriminiert werden können.

Ungleichheit verstärken: Wenn KI-Systeme aufgrund verzerrter Daten falsche oder ungerechte Entscheidungen treffen, könnte dies soziale Ungleichheiten verschärfen. Dies ist besonders problematisch, wenn KI in Bereichen wie Strafjustiz, Gesundheitswesen oder Einstellung von Mitarbeitern eingesetzt wird.

3. Jobverlust und wirtschaftliche Ungleichheit

Automatisierung von Arbeitsplätzen: KI und Automatisierung können viele Arbeitsplätze überflüssig machen, insbesondere im Bereich manueller Tätigkeiten und auch in bestimmten Dienstleistungssektoren. Dies könnte zu einer verstärkten sozialen Ungleichheit führen.

Konzentration von Reichtum und Macht: Große Tech-Unternehmen, die KI-Systeme entwickeln und betreiben, könnten wirtschaftlich noch mächtiger werden, was zu einer Konzentration von Reichtum und Macht in wenigen Händen führen könnte.

4. Desinformation und Manipulation

Verbreitung von Fake News: KI kann genutzt werden, um falsche Informationen oder überzeugende „Deepfakes“ (z.B. täuschend echte Bilder oder Videos) zu erstellen, die schwer von echten Inhalten zu unterscheiden sind. Dies könnte dazu führen, dass die Öffentlichkeit systematisch in die Irre geführt und manipuliert wird. Dies wird gerade in vielerlei Hinsicht mehr als offensichtlich.

Social Engineering: KI-gestützte Systeme können Social-Engineering-Techniken (Ausnutzung menschlicher Eigenschaften wie Angst oder Hilfsbereitschaft, als vermeintlich „schwächstes Glied“ z.B. in Arbeitsprozessen) anwenden, um Menschen, Unternehmen, Gesellschaften zu manipulieren. Dadurch kann das Vertrauen in Informationen und Medien weiter untergraben werden.

5. Sicherheitsrisiken und autonome Waffen

Cyberangriffe und Hacking: KI kann sowohl genutzt werden, um Cyberangriffe zu verstärken, als auch um sich dagegen zu verteidigen. Es besteht jedoch das Risiko, dass KI-basierte Angriffe komplexer und schwieriger zu erkennen werden.

Autonome Waffensysteme: Der Einsatz von KI in autonomen Waffensystemen könnte die Kriegsführung drastisch verändern und eskalieren lassen. Autonome Systeme, die eigenständig über Leben und Tod entscheiden, werfen enorme ethische und sicherheitstechnische Fragen auf: z.B. was ist „Gut“, was ist „Böse“.

6. Verantwortungsdiffusion und Kontrollverlust

Unklare Verantwortlichkeit: Wenn KI-Systeme autonom Entscheidungen treffen, ist oft unklar, wer für Fehler oder negative Folgen haftbar ist. Das kann zu einer „Verantwortungslosigkeit“ führen, bei der niemand wirklich zur Rechenschaft gezogen wird bzw. werden kann.

Kontrollverlust über komplexe Systeme: Hochentwickelte KI-Systeme könnten in Zukunft so komplex werden, dass ihre Entscheidungen und Funktionsweise kaum noch nachvollziehbar sind. Dies könnte dazu führen, dass Menschen die Kontrolle über KI-Systeme verlieren. Es gibt dazu ein kleines, in Expertenkreisen weit verbreitetes Denkspiel: Sag einer KI, sie soll die perfekte Büroklammer erzeugen (ohne zu definieren, was „perfekt“ ist!), dann wird sie bald alle Ressourcen nutzen, die ihr zur Verfügung stehen, um dieses Ziel zu erreichen, „Perfekt“ wird von der KI aufgrund von Deep Learning selbst definiert (Beispiele gibt es aus unserer Leistungsgesellschaft genug) und zur obersten Prämisse. Alles Hinderliche wird dazu Schritt für Schritt aus dem Weg geräumt.

7. Umweltbelastung durch hohe Energieanforderungen

• KI-Modelle, insbesondere solche, die auf Deep Learning (Lernen in Echtzeit mit permanenter Internetverbindung) basieren, benötigen große Rechenkapazitäten, was einen hohen Energieverbrauch und CO2-Belastung zur Folge hat. Die Infrastruktur zur Bereitstellung von KI-Systemen kann so einen erheblichen ökologischen Fußabdruck hinterlassen.

8. Existenzielle Risiken und „Superintelligenz“

• Es gibt Überlegungen, dass eine „starke KI“ oder „Superintelligenz“ – ein hypothetisches Szenario, in dem KI-Modelle menschliche Intelligenz weit übertreffen – potenziell existenzielle Risiken für die Menschheit darstellen könnte (siehe auch das Büroklammern-Denkmodell). Solch eine KI könnte in der Lage sein, selbstständig Ziele zu setzen und Mittel zu finden, diese Ziele ohne Rücksicht auf menschliche Werte zu erreichen.

9. Beeinflussung der menschlichen Autonomie und Entscheidungsfindung

Abhängigkeit von KI-Systemen: Je mehr sich Menschen auf KI verlassen, desto größer wird die Gefahr, dass kritisches Denken und die eigene Entscheidungsfähigkeit verloren gehen. Menschen könnten Entscheidungen, ohne nachzudenken an KI übergeben, ohne diese infrage zu stellen oder sich selbst Gedanken zu machen. Die NI (Natürliche Intelligenz) geht verloren.

Wandel sozialer Normen und Werte: Wenn KI-Systeme einen größeren Teil unseres Lebens übernehmen, könnte dies auch die Art und Weise verändern, wie Menschen miteinander umgehen oder was sie als „normal“ betrachten. Werte wie Mitgefühl, Geduld und Eigenverantwortung könnten durch eine stärkere Abhängigkeit von Maschinen leiden.

Zusammengefasst

Die künstliche Intelligenz bietet viele Vorteile, bringt jedoch auch erhebliche Risiken mit sich. Es ist wichtig, eine ausgewogene Balance zu finden, um die Vorteile zu nutzen und gleichzeitig sicherzustellen, dass ethische, soziale und ökologische Bedenken bewusst ernst genommen und adressiert werden.

ÜBEN WIR UNS BEIM THEMA KI ALSO GEMEINSAM IN ACHTSAMKEIT … im Einklang mit GAIA!

***

Zu GUTER Letzt: Das Selbstexperiment

Ich habe diesen Beitrag mit Unterstützung (m)einer KI erstellt – in aller Achtsamkeit, „garniert“ mit einem Titelbild. Ich habe sie dazu bei einigen der Themen „um ihre Meinung“ gefragt und diese auch in den Beitrag eingearbeitet, die Themenvorschläge beinahe vollständig übernommen.

Ich habe dies allerdings genau einmal getan (gezielt und bewusst genutzt), mit dem vorhandenen Gerüst dann OHNE Internetverbindung weitergearbeitet, auf Basis eigener Erfahrungen, so eine Synergie aus KI und (meiner) NI (“Natürlichen Intelligenz”) geschaffen. Nur die „word-eigene“ Rechtschreibprüfung war mir Unterstützung … ein etwas mühsamer, doch lohnender Weg, wenn ich mir das Endergebnis so ansehe! :-)

Die nächsten Schritte (gerne auch gemeinsam)

Es gilt einen Mittelweg zu finden, einen Ausgleich, eine neue Ethik im Umgang mit IT und KI (der AI Act - die KI Verordnung - der EU ist hier z.B. ein erster Schritt) …

… denn die Möglichkeiten brach liegen zu lassen, die Künstliche Intelligenzen bieten, ist vor allem in der heutigen, sehr schnell-lebigen Business-Welt wohl keine Alternative.

Ich kann mir durchaus vorstellen, daß dieser Blogbeitrag die “Initial-Zündung” z.B. für eine gemeinsame Plattform von Gaia-Wirkenden, Gaia-Friends und uns darüber hinaus verbundenen Menschen zu diesem Thema … in der und für die Neue Zeit, im Einklang mit dem Gaia Prinzip.

Für weitere Informationen, Fragen, z.B. auch im Rahmen einer Achtsamkeits-Sprechstunde - stehe ich natürlich gerne zur Verfügung: wolfgang.lugmayr@gaia-akademie.com

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Das Gaia Prinzip: Natur und IT – Warum gerade dieser Zusammenhang?

Ich habe die IT nicht nur (beinahe) von ihren Anfängen an miterlebt, in Rahmen meiner Möglichkeiten beruflich auch über 30 Jahre lang mitgestaltet … und ich lebe heute in möglichst großer, authentischer Naturverbundenheit und im Einklang mit den Rhythmen der Natur (ob zuhause im steirischen Ennstal oder in meiner “2. Heimat”, der griechischen Insel Korfu).

Die Informationstechnologie und mit ihr verbunden die digitale Welt (und mit ihr die KI) sind für mich – achtsam und „grün“ eingesetzt - wunderbare, ergänzende Werkzeuge für mein Tun … jedoch niemals Antrieb! Ich vereine beide Welten zu einem großen Ganzen, teile aus ganzem Herzen und mit großer Freude meine Expertise und mein Wissen mit EUCH … schaffe damit Bewusstsein. Die Gaia Akademie und die mit ihrer verbundenen Community ist die ideale Plattform, um GEMEINSAM einen bewussteren und achtsameren Umgang mit und in digitalen Welten zu (er)leben!

Dipl. Achtsamkeitslehrer, Autor, Impulsgeber …
mit über 30 Jahren Berufserfahrung in Digitalen Welten

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“Es ist gar nicht so schwer, die digitale Welt in den Dienst des Gemeinwohls zu stellen. Man braucht sich dort nur so zu verhalten, wie in der echten Welt” ...

... inspiriert vom richtungsweisenden Buch "Der Geist aus der Maschine" von Adrian Kreye (2024 erschienen im Heyne-Verlag)

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